Zuletzt aktualisiert: 12.01.2024
Kreativitätsprozessmodelle wie Design Thinking oder Creative Problem Solving Process beschreiben, wie eine Fragestellung im Rahmen eines Innovationsprojekts kreativ gelöst werden kann. Dagegen zielen Kreativitätstechniken bzw. Kreativitätsmethoden darauf ab, konkrete Handlungsanweisungen für typische Teilaufgaben der kreativen Problemlösung zu geben. Dazu zählen etwa Methoden, um das Problem besser zu verstehen, Techniken für die effektive Ideengenerierung oder auch Methoden zur Ideenauswahl.
Was sind Kreativitätstechniken?
Kreativitätstechniken (auch: Kreativitätsmethoden) sind Methoden, die Einzelpersonen oder Gruppen direkt oder indirekt helfen, bessere und passendere Ideen für die Problemlösung zu generieren. Es gibt eine Fülle an Kreativitätsmethoden, die unterschiedliche Schwerpunkte haben. Einige Kreativitätstechniken fokussieren sich auf die Problemformulierung, die einen unterschätzten Einfluss auf die Problemlösung hat. Andere Kreativitätsmethoden fördern die Ideengenerierung.
Warum braucht es Kreativitätstechniken?
Psychologische, soziale und kognitive Faktoren führen dazu, dass vielen Menschen das Generieren und Weiterentwickeln von Ideen zur Lösung wenig strukturierter Probleme schwerfällt. Gute Kreativitätstechniken helfen, die Problemlösung zu strukturieren und typische (gruppen)psychologische Fettnäpfchen bei der kreativen Problemlösung zu vermeiden. Sie können nicht versprechen, dass am Ende nur geniale Ideen entstehen. Im Gegenteil geht es oft darum, dass die eigene innere Bewertung von Einfällen zunächst zurückgenommen wird und stattdessen erst viele Ideen erzeugt werden. Das steigert wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass unter den vielen Ideen auch besonders gute Ideen dabei sind.
Welche Kreativitätstechniken gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Kreativitätstechnik neben dem sehr populären Brainstorming. Je nach Teilaufgabe bzw. Ziel im Prozess des kreativen Problemlösens eignen sich unterschiedliche Methoden. Die untenstehende Übersicht vermittelt einen Eindruck von der Methodenvielfalt beim kreativen Problemlösen.
Wie kann man Kreativitätstechniken erlernen?
Es gibt eine Fülle an Literatur und Medien wie diese Webseite, um sich mit den Grundlagen von kreativer Problemlösung vertraut zu machen. Daneben kann es jedoch durchaus Sinn ergeben, ein gezieltes Training bzw. eine Schulung mit einer/einem erfahrenen Trainer(in) zu durchlaufen.
Wir bieten für Unternehmen und Organisationen beispielsweise maßgeschneiderte ein- und mehrtägige Trainingsformate für kreatives Problemlösen und Design Thinking sowie computergestützter Kreativität durch Generativer Künstliche Intelligenz an.
Übersicht von Kreativitätstechniken
In der nachfolgenden Übersicht sind effektive Kreativitätstechniken für die verschiedenen Phasen im kreativen Problemlöseprozess aufgelistet. Die Liste ist nicht vollständig, sondern zählt die bekanntesten Methoden auf.
Problem verstehen
- 5-Warum-Technik: Bei dieser Methode geht es darum, durch wiederholtes Fragen nach der Problemursache das scheinbare vom tatsächlichen Problem zu unterscheiden
- Mindmapping: Mindmapping ist eine Methode, um strukturiert relevante Assoziationen wie Fragen, Wissen und erste Ideen zu sammeln
- Emotional Journey Map: Eine Methode, um sich in die Position und Perspektive der Zielgruppe einzuarbeiten
- How Might We: Eine Technik, um alternative Problemformulierungen zu generieren und die beste auszuwählen
Ideen generieren
- „Ja, und“ statt „Ja, aber“: Eine Aufwärmübung, um eine produktive, offene Atmosphäre für die Generierung neuer Ideen zu schaffen
- Brainstorming: Die bekannteste Ideengenerierungsmethode, die allerdings ihre Tücken haben kann
- Brainwriting: Eine Gruppe von Alternativen zu Brainstorming, um Schwächen des Brainstormings zu umgehen
- 6-3-5-Methode: Eine effektive und effiziente Brainwriting-Technik
- Collective Notebook: Eine Brainwriting-Methode
- Crazy 8: Eine Technik, um in kurzer Zeit originelle Ideen zu erzeugen
- Mindmapping: Mindmapping kann die freie Ideenfindung durch Festhalten von anderen Ideen unterstützen, indem bereits dokumentierte Ideen zu weiteren Assoziationen inspirieren
- Walt-Disney-Methode: Eine Ideenfindungsmethode, die auf Perspektivwechsel setzt
- 6 Denkhüte: Eine Kreativitätstechnik, die auf Perspektivwechsel setzt
- Morphologischer Kasten: Eine Ideengenerierungstechnik, die auf systematische (Re-)Kombination von Teillösungsideen setzt
- Osborn-Checkliste: Eine Methode, um weitere Ideen zu generieren, indem durch gezielte Fragen bestehende Ideen aufgegriffen werden
- SCAMPER: Eine Sammlung von Fragen, um weitere Varianten und Ableitungen von Ideen zu generieren
- Bisoziation: Eine Methodik, um Konzepte und Gedanken aus unterschiedlichen Bereichen in Bezug zu setzen
Ideen präsentieren
- PR/FAQ: Eine Methode, die von Amazon eingeführt wurde, um Ideen effektiver zu präsentieren und prototypisch umzusetzen
Ideen auswählen
- How-Wow-Now-Matrix: Eine 2×2-Matrix zur Unterscheidung von Ideen nach Machbarkeit und Originalität
- Ideen-Screening:
- Ideen-SWOT: Die klassische Stärken-Schwöchen-Chancen-Risiken-Analyse für Ideen
- Dotmocracy: Ein demokratischer Bewertungsansatz für Ideen
- 6 Denkhüte: Eine Kreativitätstechnik, die verschiedene Perspektiven bei der Ideenbewertung berücksichtigt