Zuletzt aktualisiert: 12.01.2024
Der Creative Problem Solving Process (CPS Process) ist ein strukturierter Kreativitätsprozess, um systematisch Ideen zu erzeugen. Er wird auch nach seinen Entwicklern Alex Osborn und Sidney J. Parnes als Osborn-Parnes Creative Problem Solving Process bezeichnet. Das Ziel des Ansatzes ist die Generierung von neuartigen und nützlichen Lösungen für ein Problem. Der CPS Process wird stetig weiterentwickelt. Verschiedene Autoren verwenden unterschiedliche Versionen des CPS-Prozesses.
Aufbau und Struktur des Creative Problem Solving Process
Der Creative Problem Solving Process Version 4.0 nach Isaksen und Treffinger (1992) besteht aus sechs expliziten Schritten in drei Phasen. Das zu bearbeitende Problem wird auch als „Challenge“ bezeichnet. Die drei Phasen und einzelnen Schritte des CPS-Prozesses sind:
- Explore the Challenge (Erkunden der Herausforderung)
1.1 Mess Finding (Bestimmen des Ziels)
1.2 Data Finding (Sammeln von notwendigen Informationen)
1.3 Problem Finding (Identifizieren des Problems, das gelöst werden muss, um das Ziel zu erreichen) - Generate Ideas (Generieren von Ideen)
2.1 Idea Finding (Generieren von Ideen für die Lösung des identifizierten Problems) - Prepare for Action (Handlung vorbereiten)
3.1 Solution Finding (Ausarbeiten von Ideen zu einer umsetzbaren Lösung)
3.2 Acceptance Finding (Handlungsschritte planen)
In der ersten Phase wird zunächst das Problem analysiert und eingegrenzt. In der zweiten Phase werden davon ausgehen Ideen für die Lösung generiert. Die dritte Phase dient der Weiterentwicklung der Ideen zu umsetzbaren Lösungen.
Das Besondere im CPS-Ansatz ist, dass jeder Schritt sowohl einen divergenten als auch konvergente Teil vorsieht.
Inzwischen existieren nicht-lineare Versionen des Creative Problem Solving Process. Version 6.1 des Modells (Isaksen, Dorval & Treffinger, 2000) besteht aus vier Hauptkomponenten, die aus insgesamt acht Einzelaspekten gebildet werden:
- Understanding the Challenge
– Constructing Opportunities
– Exploring Data
– Framing Problems - Generating Ideas
- Preparing for Action
– Developing Solutions
– Building Acceptance - Planning your Approach
– Appraising Tasks
– Designing Process
Hauptunterschied zu früheren Versionen ist die Aufhebung der Linearität des Kreativitätsprozesses. Hinzugekommen ist die Planung und Einschätzung des Problemlösungsprozesses.
Ausgangspunkt der Problemlösung nach dem CPS Process ist nicht ein Problem, sondern eine unbefriedigende Situation. Erst durch die Komponente „Understanding the Challenge“ wird das konkrete Problem und Ziel herausgearbeitet.
Literatur
Treffinger, D. J., & Isaksen, S. G. (1992). Creative Problem Solving: An Introduction. Sarasota, FL: Center for Creative Learning
Isaksen, S. G., Dorval, K. B., & Treffinger, D. J. (2000). Creative Approaches to Problem Solving: A framework for Change. Kendall/Hunt: Dubuque, Iowa.